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Mo. 19. 01. 15, 10:00@Kulturzentrum dasHaus, Bahnhofstraße 30, 67059 Ludwigshafen:
Jagoda Marinic
Jagoda Marinic wurde als Tochter kroatischer Eltern 1977 in Waiblingen geboren. In Heidelberg studierte sie Germanistik, Politikwissenschaft und Anglistik. Sie erhielt 1999 ein Hermann-Lenz-Stipendium und 2003 den Förderpreis der Kunststiftung Baden-Württemberg. Ihr erstes Buch mit Erzählungen, 'Eigentlich ein Heiratsantrag', veröffentlichte Sie im Jahr 2001, für ihren 2005 erschienenen Erzählband 'Russische Bücher' wurde sie mit dem Grimmelshausen-Förderpreis ausgezeichnet. Sie ist seit 2012 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Nach Aufenthalten in Zagreb, Split, New York und Berlin lebt und arbeitet Jagoda Marini heute in Heidelberg. Neben Essays und Erzählungen verfasst sie Theaterkritiken, schreibt als Kolumnistin und engagiert sich als Rednerin zu Migrationsfragen. Seit 2012 leitet sie das 'Interkulturelle Zentrum in Gründung' in Heidelberg.
» Sie war nicht einmal zwei, da machte er den genetischen Schneetest mit ihr: Er nahm sie mit auf die Straße, hielt sie den Flocken entgegen und rief Snig — das dalmatinische Wort für Schnee. Snig‚ Mijo. To ti je snig. »Das hier, das ist dir Schnee, Mijo.« Im Kroatischen steht selten etwas für sich, ist einfach so, immer ist es dem Menschen, alles ist ein Dativ, alles auf dieser Welt ist für jemanden. Mija bückte sich, fasste mit ihren Kinderhänden in den kalten Schnee und schaffte es nicht, sich wieder aufzurichten. Er sah ihr zu, wie sie ganze fünf Sekunden still hielt, bevor sie zu schreien begann. «
(Aus: Restaurant Dalmatia. Roman. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2013)
Die „neueste Literatur in deutscher Sprache“ der Reihe europa_morgen_land überschreitet Grenzen. Viele der vorgestellten Werke sind von mehrsprachigen Autorinnen und Autoren, die deutsch schreiben, auch wenn ihre erste Sprache meist nicht Deutsch war. Diese Erben Chamissos sind aus der deutschsprachigen Literatur nicht mehr wegzudenken. Vielfalt ist auch hier ein Normalzustand (geworden). Die Dynamik der Globalisierung zeigt sich in unendlichen Facetten und in jeder Region, in jeder Kunst. Wanderungen, Migrationen prägen weltweit die Gesellschaften. Austausch, Begegnung, Konfrontation und Vermischung sind treibende Kräfte gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Lesereihe macht europäische Perspektiven deutlich und zeichnet nach, wie nationale Grenzen ihre Bedeutung verlieren.
Mit dem Rahmen der Lesungen wird an die Tradition des „Literaturcafés“ angeknüpft, des Salons, in dem man sich zum Zuhören und zum Gespräch trifft.
Moderation: Semira Soraya-Kandan
Veranstalter:
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Mo. 19. 01. 15, 09:45@Stadtbücherei Frankenthal Welschgasse 11 67227 Frankenthal:
Deniz Utlu
Deniz Utlu wurde 1983 als Sohn türkischer Einwanderer in Hannover geboren. Nach einem VWL-Studium in Berlin und Paris lebt er heute als freier Autor in Berlin und ist Herausgeber des Kultur- und Gesellschaftsmagazins freitext. Seit 2000 rezitierte er seine Texte auf Lesebühnen überall in Deutschland. Außerdem kuratierte er Lesereihen im Ballhaus Naunynstraße und in der Werkstatt der Kulturen in Berlin. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. das Stipendium der Autorenwerkstatt des Literarischen Colloquiums (2006)und das Stipendium des Senats für Berliner Autoren (2011). „Die Ungehaltenen“ ist sein erster Roman.
„Ich saß schließlich frisch rasiert, in Anzug und Mantel auf dem Sofa, die Beine ausgestreckt auf dem Tisch. Gleich sollten in einer Fabrikhalle ein paar Hundert türkische Arbeiter und einige B-Promis sich gegenseitig feiern. Wir sind ja so multikulti. Und hinter dieser Fassade verwünschten alle zusammen diese fünfzig Jahre und jedes Jahr, das dazukam. Mein Vater lag in der Türkei begraben. Die Willkommensgrüße kamen zu spät.“ (Aus: Deniz Utlu: Die Ungehaltenen. Cop. Graf Verlag)
Moderation: Maike Lührs
In der Reihe europa_morgen_land wird neueste Literatur in deutscher Sprache vorgestellt. Die Erben Chamissos - LIterate, die deutsch schreiben, obwohl ihre erste Sprache nicht die deutsche war - sind aus der deutschsprachigen Literatur nicht mehr wegzudenken. Vielfalt ist auch hier ein Normalzustand (geworden). Die Dynamik der Globalisierung zeigt sich in unendlichen Facetten in jeder Region, in jeder Kunst. Wanderungen, Migrationen prägen weltweit die Gesellschaften. Austausch, Begegnung, Konfrontation und Vermischung sind treibende Kräfte gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Lesereihe macht europäische Perspektiven deutlich und zeichnet nach, wie nationale Grenzen ihre Bedeutung verlieren.
Mit dem Rahmen der Lesungen wird an die Tradition des „Literaturcafés“ angeknüpft, Xdes Salons,X in dem man sich trifft zum Zuhören und zum Gespräch. XDer Austausch findet statt!X Wir laden Sie ein zur Entdeckung und Austausch neuster Literatur.
Eintritt: jeweils 6,- / 4,- € (ermäßigt)
Veranstalter
Kulturamt Mannheim und Kulturbüro Ludwigshafen in Kooperation mit den Vereinen KulturRhein Neckar e.V. und KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V. sowie die Stadtbücherei Frankenthal
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So. 11. 01. 15, 23:00@Kulturzentrum dasHaus, Bahnhofstraße 30, 67059 Ludwigshafen:
Benefiz-Bruch
Bei verschiedenen AKTIONEN – einem Benefiz-Fußbalturnier des Treff International im Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen am Samstag, 20. Dezember 2014, einem Verkaufsstand mit Waffeln und Gözleme am 5. und 6. Januar 2015 im Rathaus-Center Ludwigshafen, bei dem Mitglieder des IBF, von Ceni und der Alevitischen Kultusgemeinde für die Flüchtlinge in Suruc Waffeln und Gözleme verkauft haben und einer Benefiz-Tombola des Freundeskreis Ludwighafen-Gaziantep e.V. im Rathaus-Center Ludwigshafen am 6. Januar 2015 konnten bislang über 7.000 Euro gesammelt werden.
Am Sonntag, 18. Januar 2015 lädt die „Ludwigshafener Hilfe für Kobanê“ unter Federführung der Vereine KRN Ceni – Kurdische Frauen für den Frieden von 11 – 15 Uhr ins Kulturzentrum dasHaus Ludwigshafen zu einem Benefiz-Brunch mit Musik ein.
Ein west-östliches Büfett erwartet die Gäste, ebenso ein Musikprogramm, u.a. mit der Gruppe Meltem, dem Sänger Bernd Köhler u.a. Beim Infostand werden Fragen beantwortet und Kinder können an einer Malaktion gemeinsam einen Friedensbaum gestalten.
Ein Teller wird ab 5 Euro abgegeben – er kann so lange gefüllt werden, so lange das Büfett Vorrat bietet
Veranstalter: Ceni e.V., Kultur Rhein Neckar, Frauencafé e.V. mit dem Unterstützerkreis
Wenn es jetzt kalt wird, ist die Hilfe nötiger denn je. Die kurdische Stadt Kobanê an der syrisch-türkischen Grenze ist weltweit in den Schlagzeilen als Symbol des Widerstands gegen den IS-Terror. Der Häuserkampf in Kobanê zwang fast die gesamte Zivilbevölkerung zur Flucht. Die Flüchtlinge haben eine unbeschreibliche Gewalt erlebt. In den Flüchtlingslagern leben sie unter schlimmen Bedingungen. Trotz einer großen Hilfsbereitschaft der einheimischen Bevölkerung fehlt fast alles, was in der kalten Jahreszeit das Überleben sichert. Winterfeste Zelte, Nahrung, Medikamente und Kleidung werden gebraucht. Der Mangel ist groß.
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Mi. 10. 12. 14, 16:00@Müllers Restaurant und Café Auf dem Museumsschiff Neckarvorlandstr. 2a Mannheim:
Anila Wilms
Zwei junge Amerikaner werden in den frühen zwanziger Jahren auf einer Brücke in den nördlichen, schwer zugänglichen albanischen Bergen ermordet. Drei Hirten beobachten die Tat, ein deutscher Ingenieur transportiert die beiden Toten und ihren schwerverletzten albanischen Fahrer auf seinem Lastwagen nach Tirana. Dort bricht hektische Aktivität aus: In den Cafés diskutieren die Journalisten über das Motiv des Mords, der US-Botschafter vermutet einen Anschlag konkurrierender Geheimdienste aus England oder Italien auf amerikanische Öl-Interessen und lässt ein Kriegsschiff kommen, der Polizeichef lässt die angeblichen Täter erschießen und ihre Leichen auf dem Markt in Tirana ausstellen, und während des Trauergottesdienstes für die toten Amerikaner kommt es zum Showdown zwischen dem albanischen Kriegsminister und dem Bischof. Am Ende klärt sich der Mord auf: Es war eine Verwechslung, allerdings mit geheimnisvollen Umständen garniert. Und das albanische Öl?
Eine verrückte Geschichte, die tatsächlich passiert ist und weltpolitische Folgen hatte.
Anila Wilms wurde 1971 in Tirana geboren und wuchs in der geschichtsträchtigen albanischen Hafenstadt Durrës auf. Mütterlicherseits stammt sie aus einer Familie von wohlhabenden und politisch einflussreichen Beys (um die es auch zum Teil in ihrem Roman geht), die nach 1945 als die »natürlichen« Feinde des kommunistischen Regimes enteignet und entmachtet wurden. Von 1989 bis 1993 studierte sie Geschichte und Philologie in Tirana. Als DAAD-Stipendiatin kam sie 1994 nach Berlin und lebt dort seither als Autorin und Publizistin. Ihren im August 2012 erschienen Roman „Das albanische Öl oder Mord auf der Straße des Nordens“ schrieb sie auf Albanisch und auf Deutsch.
Anila Wilms wurde für ihren in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts spielenden Roman mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2013 ausgezeichnet, der laut Jury 'eine exotisch-burleske Episode aus der Geschichte des jungen albanischen Staates als Politkrimi' erzählt. Ihr von einfachen Menschen aus dem Volk, gewieften Diplomaten und mehr als dubiosen Politikergestalten bevölkerter Text könne auch als 'literarisch überzeugendes Gleichnis für den heutigen Zustand Albaniens' gelten.
Die Lesung wird moderiert von Anna Barbara Dell.
Eintritt 6.- / 4.- Euro (ermäßigt).
Veranstalter: Kulturamt Mannheim, Kulturbüro Ludwigshafen, KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V. und Kultur Rhein-Neckar e.V.