Micha Brumlik: Nach Halle. Deutschland im Jahre 2020
Werden rechtsextremistischer Terror und Antisemitismus unterschätzt? Angriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen nehmen weltweit zu. Der Terroranschlag auf eine Synagoge in Halle ist von US-Menschenrechtlern in einer Rangliste der schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2019 auf Platz zwei gesetzt worden. Antisemitismus ist Jahrtausende alt und heute wieder wachsend. Wie entstand und entsteht auch heute noch Hass auf Juden? Und: Welche Maßnahmen müssen wir ergreifen, um gegenwärtigen Antisemitismus zu bekämpfen und eine Zukunft ohne Antisemitismus zu ermöglichen?
Micha Brumlik wurde 1947 in Davos / Schweiz geboren, 1952 zog die Familie nach Frankfurt/Main. Nach einem Studium der Pädagogik und Philosophie in Jerusalem und Frankfurt/Main war er wissenschaftlicher Assistent der Pädagogik in Göttingen und Mainz, danach Assistenzprofessor in Hamburg. Von 1981 bis 2000 lehrte Micha Brumlik Erziehungswissenschaft an der Universität Heidelberg. Von 2000-2013 hatte er eine Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main mit dem Schwerpunkt 'Theorie der Erziehung und Bildung' inne. Von 2000 bis 2005 war er Direktor des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust. Seit 2013 ist er Senior Professor am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin/Brandenburg.
Er forscht und publiziert zu moralischer Sozialisation, Bildungsphilosophie sowie zu jüdischer Kultur- und Religionsphilosophie. Er ist Mitherausgeber der politisch-wissenschaftlichen Monatszeitschrift 'Blätter für deutsche und internationale Politik' und und nun des Periodikums 'Jalta - Positonen zur jüdischen Gegenwart.'. Er war in Deutschland politisch aktiv im 'Sozialistischen Büro' und war von 1989-2001 Frankfurter Stadtverordneter und Mitglied der Grünen sowie bis Ende 2019 mehr als zehn Jahre regelmäßiger Kolumnist der taz und bleibt ihr nun als Rezensent und Kommentator erhalten. Micha Brumlik ist Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille.
Eintritt frei
Drei Farben Sehnsucht / Karten aus dem Kasten
Sound- und Wordperformance zum Thema Freiheit mit Sound von DocAtmosfearCrush und Word von illigundillig zur Eröffnung der Ausstellung und als „Hymne“ für die Freiheitsprojekte.
Die Ausstellung zeigt ein Instrumentarium mit dem illigundillig sich der künstlerischen Erforschung des Themas „Wie geht Freiheit wirklich?“ nähern. Die Kulturförderung der BASF öffnet mit dem Programm Tor 4 einen Durchgang zwischen dem Unternehmen, den Kunstschaffenden und der Gesellschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar. Geschehen soll dies durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, die ein Gremium aus Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft sowie Kunst und Kultur entwickelt.
„Kauzeitverlängerung“ von illigundillig wird im Rahmen von Tor 4 gefördert und ist ein Projekt für Grundlagenforschung: zum Entwickeln, Durchdringen, Durchkauen, Nachdenken. Wo liegt (dort) welche Art von Freiheit? Ist Freiheit verfügbar? Für wen? Und wie geht das eigentlich? Entsprechend den entwickelten Themenbereichen werden Objekte, Räume, Situationen entstehen, in denen unterschiedliche Formen der Freiheit möglich sind. Die davon inspirierten Prozesse und Produkte können gesehen, erlebt, gespürt, gegessen, gelesen, gehört, betreten oder besichtigt werden.
Drei Farben Sehnsucht
Lichtbilder
BlauGoldRot
Videoprojektionen aus einem begehbaren BegriffsBild