Wie viel und welche Kultur für Ludwigshafen 2000?
Moderation: Sascha Spataru
Gäste: Harald Glahn (FDP), Dr. Bernhard Braun (Die Grünen), Hildegard Springer (SPD), Else Specht (CDU)
Kommunalpolitik kann in kaum einem anderen Bereich so viel bewirken wie in der Kultur.
Ludwigshafen gehört zu den wenigen Städten, die noch in den achtziger Jahren einen Kulturentwicklungsplan vorgelegt haben. Hier ließ der Stadtrat wissen, dass bis zum Jahre 2000 der Anteil der Ausgaben für Kultur am städtischen Haushalt auf 7% gesteigert werden solle. Zudem richtete die Stadt ein Kulturbüro ein. Ende der neunziger Jahre ist von dieser kulturellen Aufbruchstimmung nichts mehr zu spüren, obwohl mit der Entwicklung des Rheinufer-Süd-Projektes zwei wichtige neue Kulturinstitutionen eingerichtet werden: das Kulturdepot und das Ernst-Bloch-Zentrum. Welche Ziele werden mit Ihnen verfolgt? Wie wird sich die Kulturlandschaft der Stadt verändern? Im Juni 1999 stellen sich die Parteien zur Kommunalwahl. Grund genug, nach dem kulturpolitischen Konzept von CDU, SPD, FDP und den Grünen für die nächste Legislaturperiode zu fragen.
Die neue Kultur der neuen Mitte ?!
Gesprächspartner: Prof. Dr. Micha Brumlik (Universität Heidelberg) und Professor Dr. Jochen Hörisch (Universität Mannheim)
Das Jahr 1999 beginnt mit einer Regierung, die die ersten 100 Tage noch nicht hinter sich hat. Der Wahlkampf immerhin hat kulturpolitisch Interessierte aufhorchen lasen. Nicht nur, dass Kultur in diesem Wahlkampf überhaupt eine Rolle spielte, Kulturpolitik brachte es gar bis auf die Titelseiten der Tageszeitungen. Mit der Ernennung Michael Naumanns zum Beauftragten (und zukünftigen Staatsminister) für Kultur ist ein Signal gesetzt. Auch auf Bundesebene gibt es nun wieder einen Kulturausschuss. -Zeichen dafür, dass Kultur in einer neuen politischen Ära einen höheren Stellenwert erhält? Freilich bleibt noch abzusehen, was vom Geklapper des Wahlkampfes in den Niederungen der Realpolitik erhalten bleibt.
Wer schmiert die Kultur? Staat, Sponsoren, Selbstausbeuter …
Moderation: Professor Dr. Jochen Hörisch, Universität Mannheim
Gäste: Margarethe Goldmann (Kulturpolitische Gesellschaft, Wiesbaden), Hanns Michael Hölz (Deutsche Bank), Ulrich Schwab (Nationaltheater Mannheim)
Wie viel Kultur leisten wir uns - und wer soll sie bezahlen? Beispiele aus den USA und dem angelsächsischen Raum lassen Zweifel an tradierten Zuständigkeiten aufkommen. Gleichzeitig machen sie aber auch die Stärken des deutschen Kulturstaates deutlich. In Zeiten knapper Kassen wird der Ruf nach Sponsoren immer lauter. Allerdings haben hier Sein und Schein oft nur sehr vermittelt etwas miteinander zu tun. Alle Welt redet von Sponsoring - kaum einer tut es. TATSACHE IST; DA? NUR EIN MINIMALER Bruchteil kultureller Aktivitäten durch Sponsoring ermöglicht werden, bei den gesamten Ausgaben für Kultur macht der Anteil der Sponsoring-Gelder gerade mal drei Prozent aus. Kann uns wirklich daran gelegen sein, diesen Anteil erheblich zu erhöhen? Sollen Sponsoren gar die Verantwortung der öffentlichen Hand minimieren? Und sind sie willen?
Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturzentrum Alte Feuerwache Mannheim