Bärbel Maier liest Hilde Domin
Bärbel Maier ist 1963 in Ludwigshafen geboren und dort aufgewachsen. Absolvierte die Theaterausbildung am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und studierte dort bei George Tabori, Heiner Müller, Hans Thieß-Lehmann und Adolf Dresen. Diplomabschluß 1989. 1989 gründete sie mit Peer Damminger, René Pollesch und anderen Absolventen der Universität das Theater Montage in Frankenthal/Pfalz. 1995 war sie Begründerin der KiTZ Theaterkumpanei Ludwigshafen/Rhein, für das sie als Autorin, Regisseurin und Schauspielerin arbeitet.
Engagements am Theater am Turm, Frankfurt und am Nationaltheater Mannheim / SCHNAWWL.
Mitwirkung als Schauspielerin in zwei Produktionen des ZDF - Das kleine Fernsehspiel.
Terézia Mora: Auf dem Seil
Terézia Mora gilt als eine der wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Sie wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman „Das Ungeheuer“ erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband „Seltsame Materie“, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-BüchnerPreis zugesprochen. „Auf dem Seil“ ist der Abschluss einer Romantrilogie über das Leben
des IT-Spezialisten Darius Kopp. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen; u.a. hat sie die Werke von Peter Esterházy übertragen.
Moderation: PD Dr. Anna-Katharina Gisbertz
europa_morgen_land 2020 / 21 - Seit der Jahrtausendwende präsentieren wir in der Literaturreihe „europa_morgen_land“ jedes Jahr neueste deutschsprachige Literatur. Die Lesungen spiegeln eine vielfältige Literatur- und Kulturlandschaft, die sich im letzten halben Jahrhundert ausgebildet hat und nicht denkbar ist ohne die Einwanderungsgeschichte des Landes. Wenn der deutschsprachige Roman des Jahres gesucht wird, wenn Long- und Short-Lists geschrieben werden, fehlen die Autor*innen der Reihe nicht. Saša Stanišic, Terézia Mora, Arno Camenisch oder Nino Haratischwili und viele andere Autor*innen unserer Reihe gehören zu den Nominierten und Ausgezeichneten der deutschsprachigen Literatur, sie sind Träger*- innen des deutschen Buchpreises und vieler
anderer Preise. Sie stammen aus Argentinien, dem Kosovo oder aus Georgien, sie haben unterschiedlichste Migrations-“Hintergründe“.
HOWDO YOUDO MR. M@JAKOWSKI?
Wladimir Majakowski wurde 1893 im georgischen Bagdady (1940 wird der Ort in 'Majakowski' umbenannt) geboren. 1908 schloss sich Majakowski dem bolschewistischen Flügel der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an. Aufgrund seiner politischen Arbeit kam Majakowski mehrfach in Haft. 1910 begann er dennoch ein Studium an der Moskauer Kunsthochschule. Im Jahr 1912 war er Mitverfasser des Manifestes der russischen Futuristen 'Eine Ohrfeige für den öffentlichen Geschmack'. In dem Almanach der Futuristen veröffentlichte er erste Gedichte. 1918 begann er im Volkskommissariat für Bildungswesen zu arbeiten. Doch Mitte der 20er Jahre war in der Sowjetunion die Zeit avantgardistischer Experimente vorbei. Die neue Situation trieb Majakowski in die Resignation. Man verweigerte ihm ein Auslandsvisum und seine Stücke wurden kaum noch gespielt. Die unglückliche Liebe zu der Schauspielerin Veronika Polonskaja ließ ihn vollends verzweifeln. Am 14. April 1930 beging Wladimir Majakowski vermutlich Selbstmord.
Majakowskis Dichtung hat sich auch nach hundert Jahren, ihre poetische Frische bewahrt. Der Sprachartist Majakowski ist jenseit ideologischen Vereinnahmung präzis in seiner Reimtechnik und dynamische und räumt bildkräftig im 'Gestus des Bildersturms' mit allen traditionellen Normen so richtig auf.
Bernd Köhler
Von 1967 bis 1990 Auftritte war der politischer Liedermacher unter dem Namen Schlauch bei politischen Aktionen und auf den großen Liederfestivals, u.a. Open-Ohr-Mainz || Liedfestival Ingelheim || Songfestival Tübingen || Festival des politischen Liedes, Berlin || „Festival der roten Nelke”, Sotchi (UdSSR) dabei.