HOWDO YOUDO MR. M@JAKOWSKI?
Wladimir Majakowski wurde 1893 im georgischen Bagdady (1940 wird der Ort in 'Majakowski' umbenannt) geboren. 1908 schloss sich Majakowski dem bolschewistischen Flügel der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an. Aufgrund seiner politischen Arbeit kam Majakowski mehrfach in Haft. 1910 begann er dennoch ein Studium an der Moskauer Kunsthochschule. Im Jahr 1912 war er Mitverfasser des Manifestes der russischen Futuristen 'Eine Ohrfeige für den öffentlichen Geschmack'. In dem Almanach der Futuristen veröffentlichte er erste Gedichte. 1918 begann er im Volkskommissariat für Bildungswesen zu arbeiten. Doch Mitte der 20er Jahre war in der Sowjetunion die Zeit avantgardistischer Experimente vorbei. Die neue Situation trieb Majakowski in die Resignation. Man verweigerte ihm ein Auslandsvisum und seine Stücke wurden kaum noch gespielt. Die unglückliche Liebe zu der Schauspielerin Veronika Polonskaja ließ ihn vollends verzweifeln. Am 14. April 1930 beging Wladimir Majakowski vermutlich Selbstmord.
Majakowskis Dichtung hat sich auch nach hundert Jahren, ihre poetische Frische bewahrt. Der Sprachartist Majakowski ist jenseit ideologischen Vereinnahmung präzis in seiner Reimtechnik und dynamische und räumt bildkräftig im 'Gestus des Bildersturms' mit allen traditionellen Normen so richtig auf.
Bernd Köhler
Von 1967 bis 1990 Auftritte war der politischer Liedermacher unter dem Namen Schlauch bei politischen Aktionen und auf den großen Liederfestivals, u.a. Open-Ohr-Mainz || Liedfestival Ingelheim || Songfestival Tübingen || Festival des politischen Liedes, Berlin || „Festival der roten Nelke”, Sotchi (UdSSR) dabei.
Corona, das Leben und der ganze Rest – Teil II
Was haben wir gelernt, was haben wir verlernt? Ist nach der Impfung alles vorbei oder was bleibt vom „new normal“? Können wir über das Virus noch sprechen, ohne dass es uns zum Hals ´raushängt? Und haben wir das alles vorausgesehen? Zusammen mit seinem Gast Dr. Klaus
Kufeld, Philosoph und Autor aus Ludwigshafen, blickt Hartmut Unger zurück auf Erwartungen und Prognosen, die bei einem Gespräch mit dem gleichen Titel vor knapp einem Jahr gewagt wurden.
Damals, zwischen den ersten Lockdowns konnte das Gespräch noch live, mit Publikum in FRANZ und LISSY stattfinden.
Mit der Reihe 'Auf der Couch' hat Dr. Hartmut Unger seit 2019 im Kulturcafé eine diskursive Tradtion begründet, die ein interessiertes Publikum gefunden hat. Nun muss also auch diese Veranstaltung – der Pandemie geschuldet - im digitalen Format durchgeführt werden,
Oleg Korchagin: Quarantäne Tagebuch
In der komplizierten Zeit der Pandemie führt eine Grenzüberschreitung leicht zu einem Aufenthalt in Quarantäne. Unterwegs in Zeiten von Corona sind die beiden russischen Künstler*innen Olga Egorova und Oleg Korchagin aus Sochi. Nach der Landung im internationalen Flughafen Ben-Gurion mussten sie sich erst einmal in strikte Quarantäne begeben. Jeden Tag wurde ihnen mehrmals Essen in Papiertüten gebracht – und diese Tüten wurden zum Grundmaterial für ein künstlerisches Projekt: Das „Quarantäne-Tagebuch“ hält fest, was das Paar in diesen speziellen Wochen bewegt, wie sie die Zeit dort erlebten, was sie gemacht haben. Im Rahmen des deutsch-russischen Kulturaustauschprojektes „QUATTROLOGE“ wird das QUARANTÄNE-Tagebuch, das im Frühjahr 2021 im Quarantäne Hotel in Tel Aviv entstand, in einer Ausstellung bei FranzundLissy zu sehen sein. Die Austellung zeigt eine Serie von Zeichnungen von Oleg Korchagin, die er auf den Essens-Papiertüten mit Edding-Stiften angefertigt hat. Er hat die Zeichnungen mit kurzen Texten verbunden, oft in Reimform. Die Zeichnungen von Oleg Kochagin erinnern an Luboki, jene russischen Volksbilderbögen von anonymen Künstlern, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland verbreitet waren. Die Verwandschaft zu dem Luboki entstand nicht bewußt, erst während des Prozesses stellt der Künstler diese Nähe fest und ist selbst ein bißchen erstaunt, wie sehr er der Tradition nahe kommt. Ganz von ungefähr kommt das nicht: Oleg Korchagin ist sehr interessiert an der Kunstgeschichte und hat z.B. schon 1999 bei einen QUATTROLOGE-Projekt Gedichte von Ossip Mandelstam in der Manier der Lubok künstlerisch umgesetzt. Sofern das nicht anders möglich ist, werden alle Veranstaltungen zur Ausstellung online angeboten.
Rahmenprogramm
Online-Eröffnung:
Donnerstag, 15. April 2021 * 19 Uhr OK TV / 19:30 Uhr youtube Dr. Lida von Mengden spricht mit dem Künstler. Musik von Jörg Fischer (Gitarre) Erstaustrahlung Offener Kanal - OK TV Ludwigshafen (Wiederholung am Samstag, 17. April 2021, 19:00 Uhr / auch zu sehen auf dem Youtube Kanal von KRN 8ab 16. April 2021)
Donnerstag, 15. April 2021, 19 Uhr – Dr. Lida von Mengden führt ein online-Gespräch mit Oleg Korchagin. Musik von Jörg Fischer • Donnerstag, 6. Mai 2021, 19 Uhr - How do you do, Mr. Majakowski
Donnerstag, 20. Mai 2021, 19 Uhr - Marco Lalli: Als wäre immer Sonntag – Die Corona-Tagebücher
Sonntag, 4. Juli 2021, 11 Uhr - Künstlerfrühstück und Finissage
Bitte informieren Sie sich über die Öffnungsmodalitäten - je nach Verlauf der Pandemie.