Discover Ludwigshafen
Seit November 2015 laden wir geflüchtete Menschen zu Stadt-Spaziergängen ein. Wir sind Bürgerinnen und Bürger aus Ludwigshafen, Mannheim und der Region, wir engagieren uns freiwillig, überparteilich und überkonfessionell. Wir sind keine Experten im Asyl-, Arbeits- oder Sozialrecht. Wir wissen nicht alles und schon gar nicht alles besser.
Die Stadt-Spaziergänge helfen den Neu-Angekommenen, sich besser in Ludwigshafen zurecht zu finden. Sie lernen die Stadt kennen, und alle Spaziergänger erfahren mehr übereinander. Gemeinsam besuchen wir interessante Orte – die Bücherei, das Stadtmuseum, das Haus der Medienbildung, die Hochschule-Cafeteria, das Rathaus, ein Meditationszentrum, eine Bäckerei und andere.
Das Wichtigste bei den Spaziergängen: wir erleben einige gute Stunden zusammen.
Bei jedem Spaziergang werden interessante Stationen besucht. Die Gruppe besteht aus bis zu 15 TeilnehmerInnen und 2–6 BegleiterInnen, eine Dolmetscherin ist auch dabei. (Wir suchen aber auch noch DolmetscherInnen!). Die Spaziergänge finden wöchentlich - in der Regel am Freitag und / oder am Samstag - statt und dauern jeweils ca. 2–3 Stunden.
Begleiter und Begleiterinnen willkommen!
Wir suchen noch Begleiterinnen und Begleiter! Menschen, die Lust haben, Ludwigshafen neu kennen zu lernen und vorzustellen; Menschen, die geflüchtete Menschen kennenlernen möchten.
»Ich habe mich der Spaziergangsgruppe angeschlossen,
Martin Kordic
'Der Krieg fängt in den Dörfern an. Dort hört er auf. Krieger kontrollieren die letzten zwei Brücken der Stadt. Auf der einen Seite stehen die Mudschis, auf der anderen warten die Kreuzer auf uns. Wir können über die Brücken rüber. Der einbeinige Dschib und ich bekennen uns zu keiner Gruppe, wir bekennen uns zu keiner Religion. Wenn es richtig blöd läuft, bewerfen uns welche von denen mit Steinen … Von der Stadt erkenne ich gar nichts mehr … Der Große Kampf ist vorbei. Nur manchmal hören wir eine Explosion, manchmal schießt noch einer. Der einbeinige Dschib sagt: Wer tot ist, ist tot. Wer lebt, lebt. «
(Aus: Wie ich mir das Glück vorstelle, Hanser Verlag 2014
Martin Kordic
wurde 1983 in Celle geboren, wuchs in Ludwigshafen/Mannheim auf und lebt in München. Er studierte am Institut für Literarisches Schreiben der Universität Hildesheim und an der Universität Zagreb. Heute arbeitet er als Lektor im Hanser Verlag. „Wie ich mir das Glück vorstelle“ ist sein erster Roman, für den er 2015 den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und die Alfred Döblin-Medaille erhielt.
Moderation: Semira Soraya-Kandan
Bereits zum fünfzehnten Mal findet 2015/2016 in städte- und länderübergreifender Kooperation die Lesereihe in Ludwigshafen und Mannheim statt, seit 2014 auch in Frankenthal.
Die vorgestellte „neueste Literatur in deutscher Sprache“ überschreitet Grenzen. Viele Werke sind von mehrsprachigen Autorinnen und Autoren verfasst worden, die deutsch schreiben, auch wenn ihre erste Sprache nicht Deutsch war. Mit dem Rahmen der Lesungen wird an die Tradition des „Literaturcafés“ angeknüpft, in dem man sich begegnet, zum Zuhören und zum Gespräch.
Veranstalter:
Akos Doma
»Es muss auch solche wie uns geben, denn gäbe es keine Verlierer, hätten die Sieger niemanden zu besiegen.«
Sie sind arbeitslos und hausen in einer Bruchbude am Stadtrand. Igor, Amir, Ferdinand und Ludovik sind vier gestrandete Lebenskünstler. Sie schlagen sich mit Diebstählen und Einbrüchen durch und treiben mit ihren Mitmenschen ihr Spiel. Wenn der Winter durch die Ritzen ihres Hauses zieht, rücken sie enger zusammen und träumen von der schönen Sibylle und dem »wahren« Leben.
Eines Tages steht es vor ihrer Tür – in Gestalt des charismatischen Erfolgstypen Albert. Er will aus den vier Totalverweigerern »ordentliche Leute« machen, geschniegelt und gebügelt, zurück in der Mitte der Gesellschaft. Den Plan dazu hat er auch: Aus dem Haus am Bahndamm soll eine Pension werden. Nach einem rauschhaft durchgearbeiteten Sommer scheint sich für Ferdinand und seine Freunde tatsächlich die Tür in ein anderes Leben zu öffnen. Doch ein letzter Ausreißversuch der vier endet verhängnisvoll ...