Marseille – Exkursion zur Europäischen Kulturhauptstadt 2013
'Marseille ist das Tor zur Welt, Marseille ist die Schwelle der Völker. Marseille ist Okzident und Orient…' (Joseph Roth 1925)
Marseille, Europas Kulturhauptstadt 2013, ist eine pulsierende Mittelmeer-Metropole mit einer multikulturellen Bevölkerung. Über 90 % der Bevölkerung besitzt die französische Staatsbürgerschaft, aber viele der knapp 900.000 Marseiller haben algerische, italienische, chinesische, marokkanische oder senegalesische Wurzeln. Der in Marseille geborene Fußballspieler Zinédine Zidane zum Beispiel, ist Sohn algerischer Einwanderer.
Schon die Gründungslegende ist eine Migrationsgeschichte. Der Legende nach wurde die zweitgrößte und älteste Stadt Frankreichs vor 2600 Jahre als Brautgabe an die ligurische Königstochter Gyptis gegründet. Diese erwählte sich ausgerechnet einen Mann, der just aus dem kleinasiatischen Phokaia (heute Foça – nahe dem heutigen Izmir) angesegelt kam. Vor allen versammelten gallischen Adligen erwählte sie den griechischen Ankömmling Protis. In einer griechischen Version der Geschichte wird er umgetauft auf Euxenos, der „gute Fremde“, Gyptis wird gar zu Aristoxene, der „allerbeste Fremde“.
Die Legende spiegelt die Wirklichkeit: Bis heute nimmt die Hafenstadt immer wieder Fremde auf und bildet einen Schmelztiegel der Nationen.
Deutsch-russische Dialoge
In einem Künstlergespräch am Dienstag, 24. September 2013, 20 Uhr im DAI - Deutsch Amerikanisches Institut, Sofienstraße 12, Heidelberg werden die deutsch-russischen Dialoge fortgesetzt. Welche Rolle spielt die Kunst beim Kulturaustausch?
Die Künstler Oleg Kortschagin und Olga Egorova aus Sochi im Gespräch mit Ministerialrat Joachim Uhlmann, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der QUATTROLOGE-Projektleiterin Eleonore Hefner
und Adrian Gillmann vom DAI. Die Moderation übernimmt Hans Thill, Leiter des Künstlerhauses Edenkoben.
Geschälte Sätze
Dienstag, 10. September 2013, 19:30 Uhr in der Stadtbibliothek Ludwigshafen, Bismarckstr. 44-48.
Hasan Özdemir ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Lyriker türkischer Abstammung. 1963 in der Türkei geboren, lebt er seit Ende 1979 in Ludwigshafen am Rhein und seit 2009 auch in Freinsheim. Bereits vor seinem Studium der Germanistik, Philosophie und Deutsch als Fremdsprachenphilologie in Heidelberg veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband „Was soll es sein“. 1989. Es folgten: Zur schwarzen Nacht flüstere ich deinen Namen, Berlin 1994; Das trockene Wasser, Berlin 1998; 7 Gedichte, München 2004; Vogeltreppe zum Tellerrand, Berlin 2005; Windzweig, Berlin 2005; Die sichtbare Stadt, Ludwigshafen am Rhein 2009; Der Proband (Theaterstück), 2009 (Preisträger des Dramenwettbewerbes 'Begegnungen“ des Theater im Pfalzbau). 2002 erhielt er den Pfalz-Literatur-Förderpreis.
Seine Gedichte wurden ins Englische, Französische, Polnische, und im Rahmen von QUATROLOGE ins Russische übersetzt. Hasan Özdemir stellt seinen 2013 erschienen
Gedichtband „Geschälte Sätze“ vor.