Sonntag, 2. März 2008, 17 Uhr, Café Laul, Ludwigsplatz Ludwigshafen.
An Stelle der angekündigten Lesung mit Dilek Güngör werden in der Reihe ‘Europa.Morgen.Land2’ Hasan Dewran und Hasan Özdemir lesen. Der beiden Dichter wohnen links und rechts des Rheins, in Mannheim und Ludwigshafen.
Hasan Dewran
Hasan Dewran wurde 1958 in Dersim (Tunceli), am oberen Euphrat in der Osttürkei geboren. Schon mit zehn Jahren schrieb er Gedichte. Nach seinem Abitur kam er 1977 in die Bundesrepublik. An der Universität Mannheim studierte er Psychologie.
Er arbeitete u.a. mit Folteropfer und traumatisierten Flüchtlingen. Seit 1995 arbeitet er in Mannheim in eigener psychotherapeutischen Praxis. Er schreibt in Deutsch, Türkisch und seiner Muttersprache Zazaki.
In seinen Gedichten verarbeitet der Dichter Hasan Dewran sein Leben in drei Kulturen – der zaza, der türkischen und der deutschen, gleichzeitig offenbaren sie die Universalität menschlicher Erfahrungsmuster. „Dichter wie Hasan Dewran stellen diese Kultur auf den Prüfstand – nicht indem sie sie bloßstellen, sondern indem sie ihr ein Angebot unterbreiten.“ (so Volkhard Brandes, Nachwort zu „Mit Wildnis im Herzen“)
„In Dewrans Gedichten kommt ein sehr tröstliches Weltbild zum Ausdruck. Obwohl er selbst immer wieder die Erfahrung gemacht hat, zu einer ethnischen und kulturellen Minderheit zu gehören, ist es doch vor allem die Hoffnung, die überwiegt. (so Nicole Hess, Die Rheinpfalz, 15.12.01)
Hasan Özdemir
wurde 1963 in der Türkei geboren, lebt seit Ende 1979 in Ludwigshafen am Rhein. Er absolvierte das Studium der Germanistik, Philosophie und Deutsch als Fremdsprachenphilologie in Heidelberg.
1994: Stipendium für Literatur der Stadt Stuttgart im Schriftstellerhaus.
1997/98/99: Reise in die Türkei nach England und Polen auf Einladung des Goethe-Instituts sowie Schriftstellerverbandes der Stadt Posen.
1998: Reisestipendium von der Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz.
1998: Gastautor der Universität Keele, German Department/ England.
2002: Förderpreis für Literatur. Kaiserslautern/Pfalz
Aus der Laudatio von Lutz Stehl anlässlich der Verleihung der Fördergabe für Literatur, 2002, des Bezirksverbands der Pfalz:
‘Ein Virtuose der Anpassung – im besten Sinne – ist er bei uns angekommen, ein wissbegieriger und instinktbegabter junger Poet, der sich als ‘anatolischer Pfälzer’ bezeichnet,…, einer, der, ohne die Versuchungen der ‘Kanaksprach’ durch Tümelei abzuwehren, der Pfalz etwas Einzigartiges gebracht hat, was sie bisher noch nicht besaß: ‘Das trockene Wasser’.
Buchveröffentlichungen von Hasan Dewran:
– Entlang des Euphrat. Gedichte (1983, überarb. Neuauflage 1995 bei Brandes und Apsel)
– Tausend Winde – ein Sturm. Gedichte (Edition Orient, Berlin 1988)
– Feuer seit Zarathustra. Gedichte, Aphorismen und ein lyrisches Märchen (1992 bei Brandes und Apsel, Frankfurt/M.)
– Mit Wildnis im Herzen. Gedichte (bei Brandes und Apsel, 1998)
CD Produktionen
– Nähe und Ferne. Gedichte und lyrische Texte. Gelesen von Bettina Franke, musikalische Begleitung von Michael Angierski. Brandes und Apsel, 2001
– Hazar Reng – Hazar Veng. Lyrik und Musik in der Zaza-Sprache. Gelesen vom Autor, mit Bspl. in Türkisch von G. Öz. Musikalische Begleitung M. Aslan, H. Ergüzel, S. Cetin. Brandes und Apsel, 2001.
Übersetzung:
A Thousand Winds May Make A Storm. Poems and Aphorisms, translated by Hans W. Panthel, The Edwin Mellen Press, Lewiston, New York, 1990.
Über den Autor erschienen:
Hans W. Panthel: Hasan Dewrans Tausend Winde – Ein Sturm: Lyrische Intensität auf der Suche nach sozialem Akzept. In: Germanistische Mitteilungen, Brüssel, Nr. 35/1992.
Zahlreiche Rundfunkberichte seit 1983
Sendeberichte im Fernsehen: SWR 3 (1991 ); ZDF (im Programm „Rotschwarzbunt“, 1999)
Buchveröffentlichungen von Hasan Özdemir
1989; Was soll es sein, Anadolu Ekspres Verlag, Mannheim
1994; zur schwarzen nacht flüstere ich deinen namen, Verlag Hans Schiler, Berlin
1998; Das trockene Wasser, Verlag Hans Schiler, Berlin
2000; Vogeltreppe zum Tellerrand, Verlag Hans Schiler Berlin
2004; Windzweig, Verlag Hans Schiler, Berlin
2004; 7 Gedichte; Verlag Peter Ludewig, München
Projekte:
Argonauten / Argonauts: Limitierte Auflage (Grimmling, Hultenreich, Klimek, Özdemir). 2004. – Übersetzung ins Englische: Dr. Stan Johns, Neuseeland. Corvinus Presse Berlin.2004
Kopfgefäße. Von Angesicht zu Angesicht
Figurative Gegenwartskunst in Verbindung mit archäologischen Objekten
Hrsg. Harald-Alexander Klimek und Wilfried Menghin
Mit Arbeiten und Beiträgen von Otto Dix, Michael Friedrichs-Friedlaender, Harald-Alexander Klimek, Nikolai Makaov, Hans Scheib, Uli Staiger, Thomas Brussig, Jürgen K. Hultenreich, Hasan Özdemir, Clemens Jöckle, Wilfried Menghin, Heino Neumayer, Ulrike Oppelt, Gerhard Quaas, Stephan Laux, Dietrich Schubert und Johannes Willers
312 Seiten mit 154 farbigen und 62 schwarzweißen Abbildungen, 21,5 x 30 cm, Hardcover
Erschienen im Oktober 2007 im Deutschen Kunstverlag
2007; Kopfgefässe, Deutscher Kunstverlag, München . Berlin