Dienstag, 30. Oktober 2007, 20 Uhr
Stadtmuseum Ludwigshafen
Einen Beitrag zur Aktion „Stolpersteine‘ ist unsere Veranstaltung mit dem jiddischen Dichter Lev Berinski.
Lesung und Gespräch mit dem jiddischen Dichter werden von
Joachim Hemmerle moderiert. Die jiddischen Texte werden in deutscher Sprache von Monika-Margret Steger rezitiert.
Lev Berinski, 1939 im damaligen rumänischen Bessarabien geboren, ist Übersetzer, Deutschlehrer, Lektor – vor allem aber ein jiddischer Dichter. In der atheistischen Sowjetunion aufgewachsen, prägte die Sprachenvielfalt seiner jüdischen Familie sein Gehör und Gedächtnis. Man redete Russisch, Rumänisch und Jiddisch. 1953 veröffentlichte Lev Berinski seine ersten Gedichte, noch in Russisch geschrieben. Erst Anfang der achtziger Jahre begann er, in Jiddisch zu dichten. 1991 wanderte nach Israel aus. Von 1998 bis 2001 war Lev Berinski Vorsitzender des Jiddischen Schriftstellerverbandes in Israel.
Sein Werk belegt, dass Jiddisch eine moderne Sprache ist, obwohl sie, so meint er ‚auf dem Sterbebett liegt‘. Was ihr fehle, das sei die Massenleserschaft. War Jiddisch vor der Shoah die Muttersprache von fast elf Millionen Juden, sind es heute nur noch etwa eine Million, denen sie im Alltag vertraut ist.
Gedichtbände in Jiddisch: ‚Der suniker Weltboj‘ (1988), ‚Rendsburger Mikwe‘ (1994), ‚Calystegia Sepium‘ (1995), ‚Fischfang in Wenetsie‘ (1996) und ‚Luftblumen‘ (2001).
Gedichtbände in Jiddisch: ‚Der suniker Weltboj‘ (1988), ‚Rendsburger Mikwe‘ (1994), ‚Calystegia Sepium‘ (1995), ‚Fischfang in Wenetsie‘ (1996) und ‚Luftblumen‘ (2001).
Übersetzungen aus dem Jiddischen (Isaac Bashevis Singer, Moses Rosen, Chaim Nachman Bialik, Marc Chagall); deutsche (u.a. R.M. Rilke, Sarah Kirsch), rumänische (ua. Mircea Dinescu) und spanische Literatur ins Russische.
Teilnahme an internationalen Poesie-Festivals u.a. in Rotterdam, Solothurn, Basel, Catania.. Literaturstipendien in Schleswig-Holstein, Berlin und München.
Veranstalter: Kultur Rhein-Neckar e.V. in Kooperation mit dem Stadtmuseum Ludwigshafen