Kapelsky
Ostperanto-Folkjazz nennt das Quartett aus dem Ruhrgebiet sein Programm. Auf den Spuren von Django Reinhard, geht man unbekümmert und ohne Rücksicht auf Traditionen und Klischees mit Fundstücken um: Miles Davis wird kurzerhand in den Orient geschickt und Britney Spears auf den Balkan. Zarathustra schwingt keine Reden mehr, er tanzt Polka. Mit der moldawischen Sängerin und Schauspielerin Marina Frenk kommen mit zärtlichem Gesang auf Russisch und in Romanes belebende Facetten und eine Portion „russische“ Seele in Polka, Swing und Klezmer.
Kapelsky gehört mit guten Gründen zu den Preisträgern des creole – Bundeswettbewerbs 2014.
Michael Ashauer – Bass, Marina Frenk - Gesang, Gregor Hengesbach – Gitarre, Jan-Sebastian Weichsel - Geige, Bratsche, Mandoline
… greift das „Also sprach Zarathustra“-Motiv auf und bringt es in einer wüsten Polka in einen „balkanisierten“ Modus. Es folgen russische Volks- und traditionelle Roma-Lieder, Eigenkompositionen und Cover-Versionen: der Beatles-Song „Girl“ auf Russisch als erklärter Beitrag zum Weltfrauentag, Miles Davis‘ „Nardis“ und Britney Spears‘ „Bang Bang“ im ¾-Takt mit mehrstimmigem Backing der drei Musiker und einem virtuosen Mandolinen-Solo von Jan-Sebastian Weichsel. Dieses Crossover von Gypsy-Swing, Fado-Melancholie, von Erweitern des russischen Volksliedguts um eine kubanisch-karibische (!) Variante („Metelitsa“), der Rückgriff auf jiddische Musiktraditionen („Griene Kusine“, „Klezmer A-moll“) und Balkan-Polka sprühen vor ironisch-distanzierendem Geist.
Heinrich Brinkmöller-Becker 9.3.2014 NRW JAZZ
Der creole_sommer Veranstaltungen wird im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz und der Stadt Ludwigshafen gefördert. GAG und Ritter Sport unterstützen den creole_sommer. Damit sind ca. 70 % de Kosten gedeckt - Der Eintritt ist frei, der Veranstalter Kultur Rhein Neckar e.V. bittet die Besucher um Spenden, um die restlichen Kosten zu decken.
Cicinatela
Im Ebertpark in Ludwighafen sind beim creole_sommer am letzten August-Wochenende eine ganze Reihe von creole-Preisträgern zu Gast. Neben tollen Konzerten gibt es creolische Küche, Spaziergänge, Workshops und jede Menge Spaß in einem der schönsten Parks der Metropolregion.
„Cicinatela' ist das georgische Wort für Glühwürmchen, Georgien ist die Heimat von Natalia Vanishvili der Sängerin der Band Cicinatela. Das Osnabrücker Quartett um die georgische Sängerin Natalia Vanishvili zelebriert die Musik Georgiens, Südosteuropas und des mediterranen Raumes im modernen Gewand. Cicinatela verbindet auf der Basis von Groove und Improvisation die Schönheit und Kraft traditioneller Lieder mit der verschrobenen Rhythmik des Balkans. Ihr Repertoire umfasst überdies Kompositionen aus eigener Feder. Neben traditionellen Ethno-Elemente lässt sich eine Leidenschaft für den Flamenco. Jazz, Swing nicht überhören. Beliebig wird diese Mischung jedoch nie - geschlossen und sehr prägnant, was sowohl am beseelten Gesang, aber auch den konzentrierten transparenten Arrangements liegt. Wunderschöne und außerordentlich preiswürdige Musik – Cicinatela ist Sieger bei Creole-Nord 2013.
'Wer bei Cicinatela, georgisch für „Glühwürmchen“, polyfonen Gesang und Balkanbeats erwartet, liegt falsch. Im Vordergrund steht der wunderschöne Gesang der meist traditionellen Stücke. Vanishvilis Stimme setzt aber auch jazzige und lautmalerische Akzente. Anspieltipps sind das Liebeslied „Nana“ oder das von filigranen Gitarrenklängen dominierte Instrumentalstück „Ojalá“ von Edin Mujkanovic. „Ojalá“, was auf Spanisch so viel wie „hoffentlich“ heißt, zeigt die Offenheit der Gruppe für Klänge fern jeglicher Stilschablonen aus den unterschiedlichsten Himmelsrichtungen.'
Folker 5 / 2014
'Ein Roadmovie, gespielt mit Leidenschaft und Vitalität. … Leuchtend, kreativ, selbstbewusst …'
Radio Hessischer Rundfunk2 Kultur, 25.7.2014
'Wunderschöne und außerordentlich preiswürdige Musik.'
Heimatklänge
Der Dokumentarfilm Heimatklänge dringt in die wundersamen Stimmwelten dreier Schweizer Stimmartisten ein. Was hat Babygeschrei mit dem Echo eines Jodlers im Gebirge gemein und was der Kopfton eines tuwinischen Nomaden aus dem Südsibirien mit der Bühnenshow eines Vokalartisten? Stefan Schwietert dreht Filme von verführerischer Bildlichkeit und betörender Musikalität. Sie kitzeln am Herz, fahren in die Füße und laden zum Träumen ein.
(Schweiz, Deutschland 2007. 81 min, Regie Stefan Schwietert. Mit Erika Stucky, Noldi Alder, Christian Zehnder OV CH-deutsch)
Eintritt frei. Spenden sind erwünscht und zur Finanzierung notwendig!