Sonntag, 16. Februar 2014, 17 Uhr
Café Treppe im Kulturzentrum dasHaus, Bahnhofstr. 30 * Ludiwgshafen
Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin in Frankfurt am Main. Für ihren
ersten Roman ›Der Schwimmer‹ (2002) wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet.
Für die Erzählung ›Unter Hunden‹ erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis.
Die Autorin liest aus ihrem Roman ‘ Die hellen Tage’
In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri »helle Tage« der Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer
Baracke am Stadtrand lebt.Doch die scheinbar heile Welt einer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, Ajas Vater kommt nur einmal im Jahr zu Besuch, und der
gemeinsame Freund Karl hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag einfach verschwunden ist. Zsuzsa Bánk begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben: Als Seri, Karl und Aja zum Studium nach Rom gehen, wird die Stadt zum
Drehpunkt ihrer Lebenswege – und zur Zerreißprobe ihrer Freundschaft.
»Sind wir als Erwachsene nichts als das Ergebnis unserer Kindheit oder befreien wir uns irgendwann von ihr?«
Eine Lesung in der Reihe europa_morgen_land.
Die Lesereihe europa_morgen_land findet in den Städten Ludwigshafen und Mannheim zum 13. Mal statt. Im Fokus stehen Werke von Autoren, die in mehreren Sprachen und Kulturen zuhause sind, Deutsch als selbstverständliche Muttersprache sprechen und ihre Werke auf Deutsch schreiben. Die Lesereihe spiegelt die gesellschaftliche Realität wider: Eine ständig wachsende Autorengruppe mit Zuwanderungsgeschichte leistet heutzutage herausragende Beiträge zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Der eigene Sprach- und Kulturwechsel dieser Autoren ist häufig thematisch und stilistisch prägend.
Chamissos Erben – der gebürtige Franzose Adelbert von Chamisso fand eine neue Heimat in Berlin und wurde noch zu Lebzeiten als Dichter deutscher Sprache und Naturforscher im internationalen Wissenschaftsbetrieb anerkannt – sind aus der deutschsprachigen Literatur nicht mehr wegzudenken. Vielfalt ist der Normalzustand. Die Bereicherung der Kulturen durch Migration, durch Austausch, Begegnung, Konfrontation und Vermischung ist eine treibende Kraft gesellschaftlicher Entwicklung.
Es geht bei dieser Lesereihe um europäische Perspektiven, nationale Grenzen verlieren – auch für die Literatur – ihre Bedeutung. Wie der Name schon sagt, ist diese Reihe eine länder- und städteübergreifende Kooperation. Der Ort der Lesungen nimmt auf den klassischen Topos ‘Literaturcafé’ als Ambiente für Literatur Bezug: Moderierte Lesungen in angenehmer Atmosphäre und die Möglichkeit zum anschließenden Gespräch mit dem Publikum laden zu literarischen Entdeckungen ein.
Veranstaltet werden die Lesungen vom Kulturamt der Stadt Mannheim, dem Kulturbüro Ludwigshafen sowie von den Vereinen Kultur Rhein-Neckar und KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar.
Eintritt: 6,- / 4,- Euro