Am 5. Dezember 2007 wurde ein weiteres Mal in Ludwigshafen ein Mensch nur wegen seiner Hautfarbe zusammengeschlagen.
Durch Zufall hat unsere Geschäftsführerin, Eleonore Hefner „das Opfer“ – Herrn E. getroffen. Da er alleine steht, hat sie ihm ihre Hilfe angeboten, die er auch annehmen kann.
Viele, denen Eleonore Hefner von dem Vorfall erzählt hat, haben den Vorfall verurteilt. Viele haben geschrieben und gesagt, dass sie gerne etwas tun wollen.
Herr E. tröstet dieses Mitgefühl.
Er ist als politischer Flüchtling nach Deutschland gekommen und er ist fassungslos über das, was ihm geschehen ist („Ich bin ein Rassist! Ich schlage dich tot!“). Es hilft ihm, dass viele Menschen entsetzt sind, es hilft ihm, dass er sich von der Polizei und den Zeugen des Vorfalls gut behandelt fühlt und es hilft ihm, dass viele sagen: NEIN!
Solche Übergriffe erzeugen Trauer und Wut, vor allem aber auch Ohnmacht.
Es gibt eine Reihe von Vorschlägen und Aktionen:
Alle demokratischen Fraktionen des Ludwigshafener Stadtrates haben am 10. Dezember 2007 eine Erklärung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit verabschiedet. Sie ist auf der Homepage der Stadt Ludwigshafen nachzulesen. Ausdrücklich verpflichtet sich der Stadtrat auch zu aktivem Handeln.
Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse wird im nächsten Hauptausschuss den Aktionsplan des Bundes „Städte der Vielfalt“ vorstellen.
Es werden derzeit bereits Unterschriften gesammelt, um zu dokumentieren, dass eine große Zahl von Bürgern sich GEGEN GEWALT AUSSPRECHEN. Jeder kann aktiv werden, Unterschriften sammeln zu einer Erklärung der Bürgerinnen und Bürger Ludwigshafens (siehe unten). Es wird angestrebt, die hiesige Presse zu gewinnen – 1 Seite „Ludwigshafen sagt NEIN – Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit – Für Toleranz und Zivilcourage!“ – gefüllt mit den Unterschriften vieler. – Vorerst werden die Unterschriften bei KRN gesammelt.
Darüber hinaus kann man die Aktion „Schule ohne Rassismus“ unterstützen. – Auf Vorschlag der SPD-Fraktion hatte der Stadtrat bereits in der Märzsitzung 2007 mit der Stimmen aller Stadträtinnen und Stadträte die OB gebeten, einen Brief an die Ludwigshafener Schule zu schreiben und auf die europaweite Aktion ‘Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage’ (SOR – SMC) www.schule-ohne-rassimus.org hinzuweisen. Kontinuierliche gewaltpräventive und aufklärende Arbeit an Schulen hat einen zentralen Stellenwert. Man kann diese Arbeit der Schulen fördern und unterstützen, in dem man nicht nur die Erklärung der Ludwigshafener unterschreibt, sondern auch die Arbeit an den Schulen in den SOR-SMC-Projekten mit einer Spende in Höhe von mindestens 20,- Euro unterstützt (- auf ein städtisches Konto, das und vom Jugendhilfeausschuss oder dem Kriminalitätsverhütungsrat verwaltet wird).
Kultur Rhein-Neckar e.V. versammelt Künstler in einem „Pool“, die bereit sind, Schulen im Rahmen von SOR-SMC zu unterstützen (Auftritt / Gespräch usw.). D.h. Schulen können sich an KRN wenden, wenn sie Bedarf haben.
Die Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft erfüllt mit Sorge. Nur wenn wir aktiv werden, können wir etwas ändern!
Die Erklärung der Ludwigshafener:
Ludwigshafen sagt NEIN!
Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit
Für Toleranz und Zivilcourage!
Mit Entsetzen und Abscheu hören wir Berichte von rassistischen und fremdenfeindlichen Vorfällen in Ludwigshafen.
Wir verurteilen jeden Anschlag und jegliche Form von Gewalt – sei sie politisch extrem, fremdenfeindlich, rassistisch oder antisemitisch.
Es gebietet uns unsere Menschlichkeit, es ist eine Verpflichtung unserer Geschichte und es gehört zu unserem Bekenntnis zur Demokratie, Gewalt entschieden entgegen zu treten.
Es liegt auch in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und jedweden Extremismus zu entscheiden. Wir sagen „NEIN“ zu Gewalt und Fremdenfeindlichkeit.
Wir werden es nicht zulassen, dass Menschen bei uns durch Gewalt, Beleidigungen oder Diskriminierung verletzt werden.
In Ludwigshafen sollen sich Minderheiten, Fremde und Schwache sicher und durch die Grundwerte unserer Verfassung geschützt fühlen.
Das Zusammenleben in Ludwigshafen muss auch in Zukunft durch Toleranz geprägt sein. Wir lassen es nicht zu, dass Menschen bei uns durch Gewalt, Beleidigung oder Diskriminierung verletzt werden.
Die Würde aller Menschen ist unantastbar!
Weiterführende Informationen im Internet
# Hier geht es zu Schule ohne Rassismus
# Hier gehts zur Resolution des Ludwigshafener Stadtrats