Boris Vian: DIE GISCHT DER TAGE ist eine botanisch-tragische Liebesgeschichte. In Chloés Lunge wächst eine weiße Lotusblume. Um seine Geliebte zu retten, kauft der Snob Colin – auf medizinischen Rat hin – unzählige Blumen als Heilmittel und gerät so peu à peu in den Ruin.
Aus Boris Vians berühmtesten Roman „Die Gischt der Tage“ (früherer Titel: „Der Schaum der Tage“) hat Carsten Bender die botanisch-tragische Liebesgeschichte zwischen Colin und Chloé herausdestilliert. Der Akkordeonist Laurent Leroi interpretiert dazu Chansons von Boris Vian im französischen Original, u. a. auch das politisch brisante und antimilitaristische „Le deserteur“, das seinerzeit in Frankreich für großes Aufsehen sorgte. Auch die Referenz, die Vians in seinem Roman der amerikanischen Jazz-Legende Duke Ellington erweist, prägt den Abend musikalisch.
Die Kombination von Texten und Musik spiegelt die Vielseitigkeit des Künstlers Boris Vian wider, der Schriftsteller, Jazztrompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philips war. Boris Vian, geboren 1920 in Ville-d’Avray, gestorben 1959 in Paris, gilt als einer der interessantesten Künstler der französischen Nachkriegszeit- ein „surrealistischer Pazifist mit Liebe zum Jazz“. Der Abend basiert auf der Neuübersetzung von Frank Heibert aus dem Jahre 2017.

Laurent Leroi – Akkordeon
Carsten Bender – Rezitation
Übersetzung aus dem Französischen von Antje Pehnt
Moderation und Einführung: N. N.

Eine Produktion von GLOSTER und LEROI. Die Recherche für dieses Projekt wurde gefördert durch ein GVL-Stipendium im Rahmen von NEUSTART KULTUR II.