Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Artur Weigandt liest: Die Verräter

30. März @ 17:00

Eigentlich habe Artur Weigandt einen autobiografischen Roman schreiben wollen, so erzählt er. Doch der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 habe sein Schreiben verändert. Die Verräter wurde so ein sehr gegenwärtiges, hochaktuelles Werk, das in seiner besonderen Form zwischen Reportage, Autofiktion und politischem Essay changiert. In atmosphärischen Miniaturen werden Momentaufnahmen einer postsowjetischen Familiengeschichte skizziert, die geprägt ist von Fremdheitserfahrungen, vom Gefühl der Zerrissenheit und von der Suche nach einer kulturellen Identität.
Der preisgekrönte Journalist Artur Weigandt wurde 1994 in Uspenka, einem Plandorf in der weiten Steppe im heutigen Kasachstan geboren. Sein Vater hat deutsche Vorfahren, seine Mutter belarussische und ukrainische Wurzeln. Uspenka, 1911 von ukrainischen Deportierten gegründet, ist ein Dorf, das verschiedenste Lebenslinien vereint inmitten des Zerfalls der Sowjetunion. Weigandt zeichnet ein Portrait dieses Dorfes als Ort der Hoffnungslosigkeit, als verwaisten Ort, den seine Eltern 1995 verließen.
„Wir sind Menschen mit komplexen Herkunftsgeschichten. Wir sind die Verräter. Für die anderen Minderheiten. Für die Deutschen, die glauben, dass alle Osteuropäer in Deutschland Putinisten seien. Und wir sind Verräter für unsere eigene Heimat.“
So widmet Weigandt seinen Debutroman den Heimatlosen, denen er eine Stimme geben will. Er ist selbst in Deutschland aufgewachsen, studierte in Frankfurt am Main Ästhetik, verbrachte längere Zeit in Prag, Kyiv und Tbilissi und absolvierte eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Artikel veröffentlicht er u. a. in der Zeit, F.A.Z. und der Welt. Dabei beschäftigen sich seine Texte vornehmlich mit Antislawismus, Rassismus, sowjetischer und postsowjetischer Geschichte sowie den Konflikten in Belarus, Russland und der Ukraine.
In Die Verräter schreibt Weigandt über seine Reisen nach Kasachstan und Kiew, seine Suche nach der eigenen Herkunft und kulturellen Identität. Er schreibt über den Zusammenbruch eines Riesenstaates und den Krieg in der Ukraine.
Gerade vor dem Hintergrund dieses Angriffskrieges bietet Weigandts bewegendes, aufklärerisches Buch einen persönlichen Einblick in die Geschichte einer Familie, wie sie vielfach erzählt werden könnte.

Die Lesereihe europa_morgen_land ist eine städte- und länderübergreifende Kooperation des Kulturamtes Mannheim, des Kulturbüros der Stadt Ludwigshafen und der Stadtbücherei Frankenthal gemeinsam mit den Vereinen KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar und Kultur Rhein-Neckar e.V. Seit mehr als 20 Jahren stellt sie neueste deutschsprachige Literatur von mehrsprachigen Autorinnen und Autoren vor.

Die Lesung wird von Nina Alerić moderiert.

Foto: Copyright ® Susanne Schleier

Die Lesereihe „europa_morgen_land ist eine städte- und länderübergreifende Kooperation des Kulturamtes Mannheim, des Kulturbüros der Stadt Ludwigshafen und der Stadtbücherei Frankenthal gemeinsam mit den Vereinen KulturQuerQuerKultur Rhein-Neckar e.V. und Kultur Rhein-Neckar e.V.

Eintritt: 8,- Euro (regulär), 5,- Euro (ermäßigt) Kulturpass frei. Für Menschen mit geringem Einkommmen haben wir ein Freikartenkontingent. Anmeldung unter info@kulturrheinneckar.de

Details

Datum:
30. März
Zeit:
17:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
,

Details

Datum:
30. März
Zeit:
17:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
,