Im gutbesuchten Kulturzentrum Tollhaus in Karlsruhe fand das Finale des creole südwest statt. Die „Globale Musik aus Südwestdeutschland“ präsentierte sich mit großer Vielfalt – von finno-ugrischen Gesängen der Formation Kallaton aus Tübingen, deutscher Volksmusik, die jazzig erfrischt von Stubenjazz interpretiert wurde, türkischem Tango von den Diamond Dogs aus Mannheim bis hin zu indischen Ragas mit jazzigem Funk aus dem pfälzischen Partenheim bot sich ein abwechslungsreicher Konzertreigen.
Der creole – globale Musik aus Deutschland-Wettbewerb findet alle zwei Jahre bundesweit statt. Er widmet sich der musikalischen Grenz-, Traditions- und Stilüberschreitung, die sich durch das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Tradition in einer Gesellschaft ergeben, transkulturell-musikalischen Schöpfungen.
Getragen wird creole südwest von einem Trägerkreis, dem das Forum der Kulturen Stuttgart e.V., die Kulturämter der Städte Freiburg und Mannheim, Kultur Rhein-Neckar e.V. sowie das Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus angehören. Gefördert wurde der unter der Schirmherrschaft der deutschen UNESCO-Kommission stehende südwestdeutsche Regionalwettbewerb 2013 von den Ländern Rhein- Land-Pfalz und Baden-Württemberg sowie der Stadt Karlsruhe.
Für die fachkundige Jury Teneka Beckers, TuFa Trier; Günther Huesmann, SWR2-Jazzredaktion, Andreas Jüttner, Kulturredaktion der Badischen Neuesten Nachrichten; Franziska Stollberg, creole-Mitteldeutschland; Zaza Miminoshvili, The Shin – creole Bundessieger 2009) war es nicht einfach. Schließlich entschieden sie sich für die Gruppen Volxtanz aus Stuttgart und Pari San als Gewinner. Die Jury begründete ihre Entscheidung für Volxtanz mit deren technischen Können und spielerischen Präzision. Verbunden mit „unglaublicher Energie und mitreißendem Groove“ schaffe Volxtanz mit einer fünfköpfigen Besetzung ein Maximum an Stimmungen. Dynamik , Spannung, organisch integrierte Rap und Soundeffekte und eine tolle Zusammenspiel der Musiker, die alle Meister auf ihrem Instrument sind, überzeugten die Jury: „Volxtanz ist die reine Freude.“
Mit Pari San als weiterem Gewinner zeichnete die Jury gelebte kulturelle Vielfalt in einem spannenden dialogischen Elektro-Projekt aus. „Dem außergewöhnlichen Duo gelingt es eine globale Musik abseits ausgetretener Pfade zu machen, persischen Gesang und elektronische Breakbeats in spannenden Schichtungen voller Kreativität und Originalität einzusetzen.“ Beeindruckt hat die Jury auch die Gleichwertigkeit mit der die beiden Akteure ihre Perfomance umsetzen. Überzeugend konnten auch die engagierten Texte der Sängerin Parissa Eskandari, die in ihren Songs Gender-Themen ebenso kreativ streift wie Fragen nach kulturellen Spannungen und Toleranz.
Die Gewinner des creole südwest Wettbewerbs 2013 werden den Südwesten beim Bundesfinale im Mai 2014 in Hannover vertreten.
Gewonnen haben letztendlich alle: das Publikum von der musikalischen Vielfalt, die Teilnehmer vom Dabeisein bei einem spannenden musikalischen Wettbewerb, der wieder einmal unüberhörbar das Potenzial einer multikulturellen Gesellschaft zum Klingen brachte.
Mehr Infos unter www.kulturrheinneckar.de und http://www.tollhaus.de/de/23/creole-suedwest-2013.html
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.