Eigentlich ist der Schützenplatz kein Platz. Er ist Zu-, Durch- oder Abfahrtstraße aus sechs Richtungen. Schon das Überqueren der Wittelsbachstraße ist ein kleines Abenteuer. Am Rande des Platzes kämpfen ein paar Gastronomiebetriebe und Kleingewerbe ums Überleben, andere haben bereits aufgegeben. Dazwischen wechseln sich Parkplätze mit lieblosem Abstandsgrün ab. Trostlose Einöde, könnte man sagen.
Muss man aber nicht. Denn der Schützenplatz hat durchaus das Potential, sich zu entfalten, wenn man ihn denn lässt. Die Randbebauung oberhalb der Leerstände macht durchaus was her und die vorhandenen Bäume können durchaus eine hohe Aufenthaltsqualität liefern, wenn man sich hier gerne aufhalten würde.
Um das zu erreichen, braucht es eigentlich nicht viel. Unterbricht man die Durchfahrtverbindungen, ist schon viel gewonnen. Die sechs Zu- und Abfahrten können bleiben, nur dass sie eben nur noch die benachbarte Verbindung erhalten. Und schon entsteht eine Freifläche von ca. 4.000 m², die genutzt werden kann, z.B. als Straßencafe, Liegewiese, Spielplatz, Springbrunnen undundund.
Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Der Platz lädt als neues Stadtteilzentrum nicht nur die direkten Nachbarn zum Kommen, Treffen und Verweilen ein.
Dass die breite Durchfahrtstraße nicht zwingend benötigt wird, zeigt die Gegenwart: Durch die Langzeitbaustelle auf dem Platz ist nicht etwa ein Verkehrschaos ausgebrochen, nein, der Durchfahrtverkehr hat sich auf andere Gegenden verteilt, ohne dass das dort auffällt.
Das Projekt Schützenplatz kann schon mit geringem finanziellem Aufwand gestartet werden; für die notwendigen Absperrungen und das Montieren einiger Verkehrsschilder ist wohl ein niedriger vierstelliger Betrag ausreichend. Mit welchem Aufwand der Platz dann umgestaltet wird, ist abhängig vom eigenen Anspruch und dem Engagement derer, die ihn in der Zukunft nutzen wollen.
Und was ist, wenn das alles ein unerwarteter Erfolg wird? Dann bietet sich eine Ausweitung des Platzes an. Wenn man will, lässt sich z.B. eine Parklandschaft bis hin zum Wittelsbachplatz schaffen.
Das alles versteht sich bis jetzt nur als Ideenskizze, die ausführlich und öffentlich diskutiert werden soll. Anlässlich seines 126. Atelierabends lädt Helmut van der Buchholz zu Franz und Lizzy, um gemeinsam direkt vor Ort zu erkunden, was alles wünschenswert und realisierbar ist.
Sicherlich lässt sich da noch sehr viel ändern, umplanen, ausbauen und neu entwickeln. Aber die Diskussion, ob im Stadtteil Süd ein solcher Treffpunkt gewollt ist, und wie sich so etwas realisieren lässt, sollte geführt werden.
Denn eine andere Stadt ist auch in Ludwigshafen möglich. Aber dafür muss man sie zumindest auch wollen.