
„Das kann doch nicht alles gewesen sein?!“ singt Wolf Biermann und Han Kang schreibt: „Ich glaube, dass dies die besten Worte für einen Abschied sind: „Bitte stirb nicht. Lebe!“
Und dennoch – am Ende, steht der Tod.
Wenn das also gewiss ist, warum nicht vorher darüber miteinander reden und gemeinsam essen und trinken? Vielleicht macht es das leichter, mitunter sogar lustiger – aber auf jeden Fall ist es für die Zeit unseres Miteinanders sehr lebendig.
Die Philosophie wird bei Platon – genauer: im berühmten Dialog Phaidon, der die Unsterblichkeit der menschlichen Seele verhandelt, – als „Einübung in das Sterben“ definiert. Diese Definition wirkt befremdlich und ist klärungsbedürftig: Es geht dabei nicht um eine Flucht aus dem irdischen Dasein, es geht vielmehr darum, uns von dem, was zwangsläufig sterben muss, nämlich dem Körperlichen abzuwenden. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit einer Verachtung des Körperlichen. Platon fordert uns vielmehr dazu auf, körperliche Bedürfnisse nicht zu verabsolutieren. Der Sinn dahinter ist Folgender: Wenn wir körperliche Begierden nicht mehr zum Maßstab unseres Handelns machen, werden wir – erstens – glücklich, weil wir uns von unseren Begierden nicht mehr versklaven lassen. Zweitens hat das auch Vorteile für die Gesellschaft. Denn diejenigen, die nur ihre Bedürfnisse befriedigen wollen, drohen sprichwörtlich – zuweilen aber auch wortwörtlich – über Leichen zu gehen.
Philosophische Gespräche an der frischen Luft für alle! Auch diejenigen, die nie etwas mit Platon, Kant, Heidegger oder Hannah Arendt zu tun hatten, sind eingeladen, Philosophie als lebendige Praxis kennenzulernen. Es geht vor allem um den Austausch, das gemeinsame Nachdenken und Lernen sowie darum, gute Argumente von schlechten (fehlerhaften oder manipulativen) zu unterscheiden.
Philosophieren für alle – es sind keine Vorkenntnisse erforderlich!
Wir laden ein zur gemeinsamen Erkenntnissuche. Wir unterhalten uns, reflektieren unsere Positionen und bringen Präzision in unser Denken. Dabei entdecken wir spielerisch neue Ideen und hilfreiche Methoden aus der Philosophiegeschichte.
Anna-Maria Lambertz-Rohstock ist Doktorandin am Philosophischen Institut der Universität Heidelberg und Initiatorin der prämierten Reihe „Gemeinsam Philosophieren“.
„Die im Prozess des Philosophierens gewonnenen Einsichten sollen idealerweise Haltungen wie Toleranz und Besonnenheit stärken. Auf diese Weise wirkt Philosophie unmittelbar auf das Fundament einer demokratisch-pluralistischen Gesellschaft.“
Monika-Margret Steger ist freischaffende Schauspielerin, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz spielt, schreibt, inszeniert und singt. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Völkerkunde sowie der Schauspielausbildung am Mozarteum Salzburg war sie von 1996 bis 2000 Schauspielerin im Ensemble des Nationaltheaters Mannheim. Im Februar 2025 hat sie ihre Ausbildung zur zertifizierten Betzavta-Trainerin abgeschlossen.
Der philosophische Spaziergang beginnt mit einem künstlerischen, musikalischen oder lyrisch-theatralen Impuls. Anna Maria Lambertz-Rohstock stellt trefflich die Verbindung zu philosophischen Denkgebäuden her, Monika-Margret Steger inspiriert und moderiert und die Teilnehmenden suchen gemeinsam nach lebenspraktischen philosophischen Ansätzen.
TREFFPUNKT HAUPTEINGANG ZUM EBERTPARK
Keine Anmeldung nötig
Nach dem Spaziergang kann man noch gemeinsam im Turmrestaurant des Ebertparkts essen und weiter sprechen.










