Die neue avantipopolo-CD wird bei einer CD-Releaseparty am Dienstag, 22. September 2009, 20 Uhr im Kulturzentrum „dashaus” – Ludwigshafen („dôme”) vorgstellt.
Christiane Schmie (Electronics, E-Gitarren, Gesang), Bernd Köhler (Gitarre, Gesang) und Hans Reffert (E-Gitarren, Gesang) begrüßen als spezielle Gäste Laurent Leroi (Akkordeon), Adax Dörsam (Mandoline, Saz, Gitarre) und Jan Lindqvist (Indische Slide und E-Gitarre)
„Electronic music trifft Hanns Eisler” könnte als Motto über der neuen ewo2-Produktion stehen, die wieder bei Jump-Up in Bremen erschienen ist. Unter den 13 Titeln: Neubearbeitungen von Klassikern wie den „Kommunarden” oder von „Oh Fallada, da du hangest” – Songs von Bert Becht und Hanns Eisler. Dazu Historisches, wie „Bet und arbeit” oder das „Heckerlied” und einige neu arrangierte ältere Titel von Bernd Köhler!
ewo2 spielt für die Sache der Erkenntnis, des Widerspruchs, aber auch für die Lust am Leben und am Musizieren. Ihr Prinzip ist die Veränderung. Kein leichter Tobak, wenn Altbekanntes umgekrempelt, auf den Kopf gestellt wird, wie im „Solidaritätslied’ oder in „Bella ciao’. Lieder, die Bernd Köhler gegen den Strich bürstet, frei interpretiert, den spontanen Mitsingfaktor immer wieder durchbricht – nicht gegen das Publikum gerichtet sondern dem Inhalt verpflichtet. Versöhnung bieten volksfestartige Einspielungen wie „La Lega” oder der legendäre „Stahlwerkersong” mit verloren-fiebrigen Einwürfen des Elsässer Akkordeonisten Laurent Leroi.
Mehr als bei den vorhergehenden Produktionen ist „avantipopolo2′ kompositorisch von Christiane Schmied geprägt. Ganze Orchestersätze bringt die Elektronik-Spezialistin der Gruppe zum Klingen, z.B. bei „… in dieser Zeit”, einem Bernd Köhler-Song aus den frühen siebziger Jahren, der durch seine Verlorenheit und eine intelligente Mischung aus prätentiöser Monumentalität und feinen Melodielinien besticht. Unterstützt von den signifikaten Gitarren-Riffs Hans Refferts, dessen tiefschwarze Interpretation des Merle Travis-Klassikers „Sixteen Tons” zu einer echten Überraschung von internationalem Format gerät.
Seinen vortrefflichen Klang fand das Ganze auch diesmal wieder im Studio von Adax Dörsam, im tiefen Odenwald, hinter den Bergen, wo ab und an auch mal die Schafe zum Studiofenster hereinschauen. Dass Adax mit Bass, Saz, Mandoline und großer Gelassenheit nicht unwesentlich zum Gelingen der Produktion beigetragen hat, wäre ebenfalls zu erwähnen – merci vielmals!
Nachtrag: Beim diesjährigen Weltmusik-Wettbewerb „Creole Südwest” wurde ewo2 „für eine Arbeit, die jenseits von kommerziellen Zielen unbeirrt musikalische Expeditionen zu neuen Stilen und fremden Klangwelten unternimmt’ der Sonderpreis, „Prix Courage” verliehen – voilá!
Einlass ab 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr.
Eintritt: 10 Euro, ermäßigt und VK: 6 Euro. Kartenreservierung über dashaus