Die musikalische Sternstunde im Herbst 2018 – Die Konzertreihe „International Guitar Night“ ist für Liebhaber akustischer Gitarrenmusik seit vielen Jahren ein Glanzlicht im musikalischen Jahr. Meistergitarristen aus aller Welt in jährlich wechselnder Besetzung bereiten Musikliebhabern in ganz Deutschland regelmäßig unvergessliche Konzertabende.
Die International Guitar Night präsentiert in diesem Jahr Alberto Lombardi (I), Steve Hicks (GB), Tim Sparks (USA) und natürlich den spirtius rector der AGN: Peter Finger (D)
Peter Finger, dem Initiator der „International Guitar Night“, gelingt die perfekte Harmonie von Virtuosität, Musikalität und Komposition. Sein musikalischer Kosmos ist grenzenlos, zeugt von profunder Kenntnis der Musikgeschichte wie des Kontemporären. So wird der aufmerksame Zuhörer immer wieder auf die Klangsprache Debussys, Ravels oder Strawinskys stoßen – und sich im gleichen Atemzug vielleicht in rockigen Gefilden wiederfinden, verführt zu „Saitensprüngen“ in die weite Welt des Jazz. Oder er bestaunt Fingers fast orchestrales, manchmal atemberaubend experimentelles Geflecht aus Rhythmus, Harmonik und Melodie.
Peter Fingers Musik ist stets sinnlicher Hochgenuss fern jeder intellektueller Gedankenkühle. Anspruchsvoll und anregend zugleich.
Der Italiener Alberto Lombardi war bereits seit Jahrzehnten als Studiomusiker und Plattenproduzent aktiv, bevor er seine Liebe zur akustischen Gitarre und zum Fingerstyle-Spiel entdeckte.
Lombardis Gitarren-Arrangements wurzeln im Stil von Chet Atkins und Tommy Emmanuel, werden aber auch vom Big-Band-Sound der 1950er Jahre beeinflusst. Unter seinen Eigenkompositionen sind sowohl Instrumentals als auch Singer-Songwriter-Stücke zu finden.
So viel Talent wie Steve Hicks – das ist fast schon unfair. „Es gibt nichts, was Steve auf der Gitarre nicht kann,“ meint Fingerstyle-Legende Duck Baker – in den 70ern sein Lehrer. Steve Hicks ist gleichermaßen erfahrener Gitarrenbauer, kompetenter Musiklehrer und dazu noch ein versierter Fingerstyle-Gitarrist. Er gilt als Kenner und virtuoser Interpret von amerikanischem Blues, Ragtime und Swing, aber auch von British Folk und Liedgut in keltischer Tradition. Seine Arrangements fesseln mit unglaublicher Tiefe und Präzision, sein Ton bleibt auch in den schwierigsten Passagen von höchster Klarheit, und sein Timing und Groove kommen unfassbarer selbstverständlich rüber.
Mit einem großen Knall eroberte Tim Sparks einst die Akustikgitarrenwelt, als er Tschaikowskys „Nußknacker Suite“ für Sologitarre arrangierte und damit 1993 die National Fingerpicking Championship gewann. Seiner Liebe zu den Klangwelten und ungeraden Rhythmen der Musik des Balkans und des nahen Ostens war die „Balkan Dreams Suite“ gewidmet, ebenso wie „Guitar Bazaar“. Auch hier sorgte Sparks wieder für Aufsehen, als er nämlich die rumänischen Volkstänze von Béla Bartók für die Gitarre bearbeitete.
Tim Sparks ist ein Meister der Steelstring-Gitarre, der seine nordamerikanischen Wurzeln in Country, Blues und Jazz auf höchst fruchtbare Weise mit klassischen und ethnischen Einflüssen zu verschmelzen weiß.