TAUWETTER NACH DER EISZEIT?
Priv.-Doz. Dr. Kirsten Bönker (Universität Bielefeld) spricht über die Ambivalenzen der Chruščev-Ära (1953-64)
Der Vortrag beleuchtet die widersprüchlichen Entwicklungen und Reformen in Gesellschaft und Kultur nach Stalins Tod 1953. Die Entstalinisierung wird häufig mit der Metapher des „Tauwetters“ belegt, die den gesellschaftlichen Aufbruch und die politische Liberalisierung bezeichnete. Außenpolitisch rief Chruščev den friedlichen Wettbewerb mit dem kapitalistischen Westen aus. Innenpolitisch versprach er den Menschen damit nicht nur Frieden, sondern auch mehr Konsum, einen höheren Lebensstandard und durch den Wohnungsbau ein freieres Privatleben. Es entstand eine neue Jugendkultur, der Kulturbetrieb blühte – von stalinistischen Zwängen befreit – auf, erlebte aber auch neue Restriktionen. Dennoch konnten nun Autoren wie Aleksandr Solženicyn vom Leid des GULags berichten oder Evgenij Evtušenko Antisemitismus kritisieren. In Literatur, Theater, Film und Fernsehen wurden die Werte und Normen der sowjetischen Gesellschaft neu verhandelt
Eintrtt: frei
Türchen 4: Frieder Funk
Frieder Funk gehört zu den Künstlern, die keine Einnahmeeinbußen beklagen müssen - als Mitglied der Deutschen Staatsphilharmonie bekommt er auch in der Pandemie seinen Lohn. Aber auch er vermisst das Publikum - wie fast alle Künster*innen.
Im ersten Lock-Down hat er zusammen mit anderen die Initiative FÜR DIE KUNST gegründet - mit der KRN bis heute Spenden sammelt, um Künstler für - mögliche - Kunstprojekte mit Honoraren zu zahlen.
Geboren wurde Frieder Funk 1964 in Karlsruhe. Im Alter von 7 Jahren Klavier und Violinunterricht.Nach dem Abitur folgte von 1985- 1991 ein Violinstudium an der MHS in Freiburg im Breisgau. Danach verschiedene Engagements beim SWR Rundfunkorchsester, bei der Württembergischen Philharmonie und seit 1996 bei der Staatsphilharmonie Rheinland- Pfalz.
Türchen 3: Dolly El Ghandour
Dolly El Ghandour ist eine Ludwigshafener Aktivistin. Die Ludwigshafener Betriebswirtin ist in Kiel aufgewachsen und in Beirut geboren. Als die Explosion in Beirut im Hafen war, war sie gerade in der Stadt - und begann sofort zu helfen. Seither sammelt sie Spenden, im vor Ort Familien und Frauen zu unterstützen.
Keine Benefiz-Veranstaltung ohne Kunst. Gehäkelte Decken sind vielleicht 'nur' Kunstjhandwerk - aber diese sind besonders schön. Eine Spenderin stellt sie als Dankeschön zur Verfügung. Wer mehr als 50 Euro für die Libanon-Hlfe von Dolly El Ghandour spendet, darf sich eine aussuchen! (Mail an info [at] kulturrheiinneckar.de)