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Ein Zeichen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen

12. Februar 2016 @ 9:00 - 11:00

Die Idee wurde bei einem Stadt-Spaziergang geboren. Die syrischen Männer, die in er Notunterkunft am Ludwigshafener Messplatz wohnen (müssen), wollten ein Zeichen setzen. Erst wurden Flyer gedruckt, in einem Gespräch zwischen Richard Zurheide, er Religion am Geschwister Scholl Gymnasium unterrichtet und Eleonore Hefner wurde die Idee zu einer Poster-Ausstellung mit den Flyern etnwickelt, Schulleiter Rüdiger Keil griff sie gerne auf. So wurde die Ausstellung am 11. Februar 2016 eröffnet und ein Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern und Flüchtlingen begann, der fortgesetzt werden soll.

Hier ein Auszug aus den Reden, die zu Beginn gehalten wurden:

Ich heiße Hisham Alhayek
Ich bin 36 Jahre alt und komme aus Syrien. Ich bin verheiratet. Unsere Tochter ist zehn Monate alt, ich habe sie verlassen müssen, als ie acht Monate alt war.
Ich denke, sie hat ein Recht auf ein gutes Leben – so wie alle Kinder in der Welt.

Ich habe als Musiklehrer gearbeitet und hatte einen kleinen Laden. Mein Leben mit meiner Familie und meinen Freunden war wunderschön.

Aber dann kam der Krieg und ich möchte euch erzählen, was Krieg bedeutet:
Zerstörte Häuser, verlorene Freunde, Angst davor, gekidnappt zu werden. Kein Wasser. Kein Elektrizität. Angst, immer Angst. Man ist ohne Unterbrechung in Gefahr.
Das ist kein Film. Das ist unser Leben.

Wir wünschen uns so sehr ein gutes Leben in Frieden. Ein Leben mit Liebe und mit guter Arbeit.
Ich hoffe so sehr auf eine gute Zukunft für meine Familie, meine Frau und meine Tochter.
Im Krieg sind die Menschen die Verlierer.

Danke Deutschland.
Danke an alle Menschen von den Stadt-Spaziergängen, an alle, die es möglich machen, dass wir uns hier vorstellen und über unsere Situation sprechen dürfen.

Mein Name ist Aymann Najjar
und ich bin 25 Jahre alt. Ich komme aus Syrien, aus der Stadt Aleppo und lebe nun in Mannheim. Ich habe zuerst in Aleppo und dann in Istanbul Jura studiert. Jetzt werde ich an der Universität Mannheim Wirtschaftsrecht weiter studieren. Aber zunächst muss ich noch Deutsch lernen. Ich möchte meine Fähigkeiten weiter entwickeln: politische Arbeit ist wichtig für mich. Ich schreibe aber auch Kurzgeschichten und Novellen.
Ich möchte allen Anwesenden danken, der Schulleitung und Herrn Pfarrer Zurheide und auch Eleonore Hefner, der der Geschäftsführerin von Kultur Rhein Neckar und dem ganzen Team Stadt-Spaziergang.

Danke für euer Zuhören!

Ich heiße Wael Alokla
Ich habe lange überlegt, was ich hier und heute zu euch Schülern und allen Gästen innerhalb nur weniger Minuten erzählen kann.

Wir stehen hier, weil es uns wichtig ist, zu sagen, dass wir Gewalt gegen Frauen ablehnen – in der Silvesternacht und in allen anderen Nächten und Tagen, zu jeder Zeit und an jedem Ort!
Wir stehen hier, weil wir wollen, dass ihr uns als Menschen wahrnehmt, die ähnliche Werte und Vorstellungen haben wie ihr.
Wir wollen, dass ihr uns wahrnehmt.

Was kann ich euch über unsere letzten 5 Jahre in Syrien sagen?

Am letzten Montag hatte ich Geburtstag und ich war nachdenklich und habe mich gefragt: Warum bin hier? Warum lebe ich in einem Zelt auf einem Parkplatz, auf wenig Raum mit 80 anderen Männern? Warum feiere ich meinen Geburtstag nicht mit meiner Familie und mit meinen Freunden? Ich weiß nicht mehr, warum ich hier bin, habe alles vergessen, verstehe einfach nichts mehr.

Ich könnte euch viel über die friedliche Revolution erzählen, als die Jugend in meinem Land voller Hoffnung war. Wir wollten ein freies, ein liberales Land mit hoher Lebensqualität.
Ich kann nicht verstehen, warum Syrien jetzt dass größte Schlachtfeld der Welt geworden ist.
Warum müssen sich die Menschen jetzt zwischen einem Diktator und einer schwarzen Flagge entscheiden?!
Soll ich erzählen, was die Nachricht vom Tod meiner 2 Cousins auslöste, die ich so liebte. Sie sind …. getötet worden. Sie waren … und ….. Jahre alt.

Darf man in so einer Situation Pazifist bleiben oder muss man sich den Freiheitskämpfern anschließen?

Natürlich habt ihr viel über den demütigenden und gefährlichen Weg gehört, den wir auf uns genommen haben, um hier her zukommen.
Auch deshalb kann ich nicht verstehen, warum es mir nicht möglich war, als Student hier zu kommen, obwohl ich vor einem Jahr in Deutschland bei einem Masterprogramm angenommen wurde.
Ich weiß, es gibt viele Diskussionen jetzt über die Situation in Deutschland. Und die Leute haben viele Fragen.
Aber ich selbst. Warum bin ich hier?
Ich weiß es nicht.

Details

Datum:
12. Februar 2016
Zeit:
9:00 - 11:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstalter

Kultur Rhein Neckar e. V.
Telefon
0621567266
E-Mail
info@kulturrheinneckar.de
Veranstalter-Website anzeigen

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12. Februar 2016
Zeit:
9:00 - 11:00
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0621567266
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